Das hyperaktive Kind in unserer Familie Vorwegnehmend möchte ich bemerken: Jedes hyperaktive Kind ist und verhält sich anders. Das typische hyperaktive Kind ist zappelig, redet viel und schnell, hat manchmal Sprachstörungen, kann nicht stillsitzen. Es rennt, springt oder hüpft statt zu gehen, hat Schwierigkeiten ruhig zu sein, scheint ständig angetrieben zu sein und ist ständig auf der Suche nach irgendetwas, was es tun kann. Sein vollständiges Verhalten verbreitet durch seine motorische Unruhe in der gesamten Umgebung Wut, Unruhe manchmal regelrechten Hass und Gereiztheit. Wie kann Mutter, Vater, Umfeld ein solches Kind ertragen, ohne selbst beinahe verrückt zu werden? Wie kann man einem solchen Kind beibringen, sich z.B. in der Schule so zu verhalten, dass nicht der gesamte Unterricht gestört wird. Viele dieser Kinder zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie gern den Klassenkasper spielen, ständig irgendwas kaputt machen, sich nichts viel länger als 5 Minuten konzentrieren können und in der Schule nicht mehr mitkommen. Seltsamerweise sind es fast immer Kinder, die sehr intelligent sind und trotzdem mit Lernschwäche in Verbindung gebracht werden. Manche gewöhnen sich auch Tics an wie unkontrolliertes Grimassen schneiden, ständiges Naserümpfen (Häschen), mit Kopf, Armen etc. schlackern, nervige Geräusche von sich geben etc. In vielen Fällen sind diese Kinder
bereits im Mutterleib überaus aktiv und zeichnen sich nach der Geburt als sog.
Schreibabys aus, die kaum zu beruhigen und schon gar nicht zum Schlafen zu
bewegen sind, auf Trost und Halten nicht reagieren und Mutter und Vater an den
Rand der Verzweiflung bringen. Dieses Verhalten steigert sich mit zunehmender
Bewegungsfähig, Kindergarten, Schule. Und frei nach dem Motto: „kleine Kinder
kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen“ wird das Verhalten immer
auffälliger und anstrengender für das Umfeld, die Eltern und in erster Linie
für das Kind selbst. Für betroffene Eltern ist es
schrecklich mit ansehen zu müssen, wie ihr Kind überall aneckt, abgelehnt
wird, ausgeschlossen wird, keine Sache zu Ende bringen kann, sich gegen jede
Autorität auflehnt, mit sich selbst in Hader gerät, sich selbst als nicht
normal empfindet, und sie selbst als Eltern meist nichts ändern können. Ja
sogar sehr oft an der eigenen Liebesfähigkeit zu ihrem eigenen Kind zweifeln, weil sie mit
den eigenen Nerven völlig am Ende sind. Für die betroffene Familie sind diese Kinder fast immer eine Katastrophe: Mutter und Vater geben den Druck, den das Umfeld auf sie ausübt oft an den Partner weiter. Ehen zerbrechen nach qualvollen Jahren der gegenseitigen Schuldzuweisungen, Streiterein, weil einer den anderen für unfähig erklärt ein Kind zu erziehen. Zurück bleiben eine unglückliche Familie und ein Kind, dass sich wieder einmal schuldig fühlt. Diese Kinder haben allerdings auch sehr positive Eigenschaften, die wir fördern können und müssen. Sie sind sehr liebebedürftig und können sehr viel Liebe geben. Sie sind hochintelligent und durchschauen falsches Spiel, falsche Gefühle, Ungerechtigkeit etc. sofort, sind entweder sehr emotional oder sehr intellektuell ausgerichtet und reagieren auf die kleinste Missstimmung sehr sensibel, sie sind voller Mitgefühl für Mensch und Tier, kommen sehr gut mit Tüfteleien, die ihre gesamte Aufmerksamkeit fördern, Computern und Computerspielen zurecht. Eigentlich Kinder der neuen Medien. Darum wirken auch Computerspiele oft Wunder, weil da ständig etwas geschieht und die Aufmerksamkeitsspanne hoch gehalten wird. Eltern solcher Kinder stehen in der Regel sehr allein da und werden von Freunden und Bekannten allein gelassen. Vielleicht gibt es hier die Möglichkeit, dass wir einander mit Rat und Tat, Erfahrung und Problemen gegenseitig Mut und Hilfe geben können. weiter Teufelskreis
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